Neues Zeitalter des Krieges

Der kollektive Schockzustand erfasst Deutschland und Europa: Während Trump im Oval Office Zelensky öffentlich vorführt und von Grönland-Annexion fantasiert, springt die deutsche Debatte drei Schritte nach vorne. Ohne wirkliche Diskussion ist man bereits beim Ergebnis angekommen: Aufrüstung. Der 60 Jahre alte Sicherheitsvertrag der NATO wackelt, die USA fallen als verlässlicher Partner aus. Amerika toleriert keine „unbalancierte Beziehung“ mehr, verkündet die neue Administration – und macht Beistand konditional.

Doch Patrick und Jens gehen tiefer. Sie analysieren, wie sich eine Debatte verselbstständigt hat, ohne geführt zu werden. Wie der militärisch-industrielle Komplex seine eigene Logik entwickelt, während Rüstungsaktien um 2000 Prozent steigen. Sie stellen die entscheidende Frage: Was wollen wir eigentlich verteidigen? Geht es um Oligarchen-Eigentum oder um demokratische Werte? Und warum marginalisiert man pazifistische Stimmen, wenn Frieden doch das Ziel sein sollte?

Die Hosts beleuchten Umberto Ecos 14 Merkmale des Faschismus – ein 30 Jahre alter Text, der aktueller denn je erscheint. Sie warnen vor der Logik, die Empathie als Schwäche brandmarkt und junge Menschen als Kanonenfutter betrachtet. Eine Episode über die Gabel in der Straße, an der Europa steht.


Themen

  • Trumps Grönland-Annexionspläne und die Vorführung Zelenskys
  • Der kollektive Schockzustand in Deutschland und Europa
  • NATO-Krise und das Ende der transatlantischen Sicherheitsordnung
  • Militärisch-industrieller Komplex und Rüstungsspiralen
  • Umberto Ecos 14 Merkmale des Faschismus
  • Die Debatte um Kriegstüchtigkeit vs. Pazifismus
  • Empathie als angebliche Schwäche des Westens
  • Verteidigungspolitik: Was gilt es zu verteidigen?
  • Psychologische Kriegsfolgen und Traumatisierung
  • Europäische Sicherheit ohne US-Garantien

Erwähnte Personen & Organisationen

Begriffe

  • Kollektiver Schockzustand: Gesellschaftlicher Zustand nach traumatischen Ereignissen, in dem rationale Debatten schwieriger werden
  • Militärisch-industrieller Komplex: Verflechtung von Rüstungsindustrie, Politik und Militär mit eigener Interessenslogik
  • Kriegstüchtigkeit: Umstrittener Begriff für gesellschaftliche Verteidigungsbereitschaft
  • Faschismus (Eco): 14 Merkmale nach Umberto Eco: Traditionskult, Moderne-Ablehnung, Verschwörungsdenken etc.
  • Rüstungsspirale: Sich selbst verstärkender Aufrüstungsprozess zwischen Konfliktparteien
  • Checks and Balances: System der Gewaltenteilung zur Machtbegrenzung
  • PTBS: Posttraumatische Belastungsstörung bei Kriegsveteranen

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2 Replies to “Neues Zeitalter des Krieges”

  1. Chris

    Also erstmal danke für eure Arbeit und ich höre euch wirklich gerne zu obwohl und weil es immer bisschen wehtut, so schonungslos ihr alles aufbereitet. Was mir diese Folge allerdings aufgefallen ist ist der etwas schiefe Vergleich zwischen Ukraine, Polen und den Baltischen Staaten. Als ob die Nato es akzeptieren würde und genauso zögerlich wäre da zu intervenieren wie bei der Ukraine. Die sind alle seit 20 Jahren dabei, trainieren seit Jahren in Natoverbänden, geben alle zwischen 3 und 3,5%BIP für Militär aus, es geht um den Zugang zur Ostsee, St. Petersburg ist schon sehr nah dran. Dramatisierung gern aber da hab ich wirklich sehr viel auf der habenseite nicht gehört in dieser Folge, der diesen Vergleich bisschen erzwungen dramatisch wirken lässt. Und auch Wiegold spricht nicht vom Tod der Nato und aus, sondern von einer anderen Phase von Bündnissen die dann anders strukturiert sein kann ob es dann NATO heißt oder nicht. Die Verflechtung von Nato und EU wird immerhin auch gerade wieder enger, siehe den Stoltenberg-Rutte-Wechsel.
    Wollte nur drauf hinweisen, sonst wieder wichtige Folge mit guten Gedanken
    auf wiederhören

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